Vielleicht hast du auch schon einmal darüber nachgedacht, welche Versicherungen sinnvoll sind und welche nicht. Beim Informieren ist dir sicherlich der Begriff „Berufsunfähigkeitsversicherung“ im Gedächtnis geblieben. Ist die Berufsunfähigkeitsversicherung jetzt wirklich sinnvoll und vor allem nötig?

Die Antwort von mir: JA!

Warum sie so wichtig ist, wer sie benötigt und auf was du beim Abschluss achten musst, erfährst du in diesem Artikel.


Was ist die Berufsunfähigkeitsversicherung?

Die Berufsunfähigkeitsversicherung hilft dir, wenn du aus gesundheitlichen Gründen deinen zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr so ausüben kannst, um dir deinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen.

Kurz gesagt: Wenn du nicht auf deinen erworbenen Lebensstandard verzichten möchtest, benötigst du eine Berufsunfähigkeitsversicherung.

Dabei ist spielt immer deine zuletzt ausgeübte Tätigkeit (dein aktueller Beruf) die entscheidende Rolle. Es ist egal, welchen Beruf du beim Abschluss deiner Berufsunfähigkeitsversicherung ausgeübt hast.

Im Fall der Berufsunfähigkeit bekommst du eine Rente ausgezahlt, die dir helfen soll, deinen bisherigen Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Die BU-Rente ist wesentlicher Bestandteil der Berufsunfähigkeitsversicherung.


Was leistet der Staat?

Alle, die nach dem 01.01.1961 geboren sind erhalten keine Unterstützung von staatlicher Seite, wenn sie berufsunfähig sind/werden.

Der Staat zahlt nur in bestimmten Fällen eine sogenannte „Erwerbsminderungsrente“ (kurz: EMR). Sie unterteilt sich in „volle“ und „teilweise“ Erwerbsminderungsrente.

Zudem gibt es besondere Voraussetzungen um einen Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente zu haben:

  • du hast in den vergangenen 5 Jahren mindestens 36 Monate in die Gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt UND
  • kannst nur noch zwischen 3 – 6 Stunden in irgendeinem Beruf auf dem deutschen Arbeitsmarkt arbeiten (teilweise EMR) ODER
  • kannst nur noch maximal 3 Stunden in irgendeinem Beruf auf dem deutschen Arbeitsmarkt arbeiten (volle EMR)

Die Höhe der Erwerbsminderungsrente richtet sich nach der Art der Rente sowie nach deinem Einkommen.

  • volle EMR = ca. 32 % des Bruttoeinkommens
  • teilweise EMR = ca. 16 % des Bruttoeinkommens

Wer braucht überhaupt eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Ob sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung lohnt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.

Grundsätzlich gilt: Bist du von deinem monatlichen Arbeitseinkommen abhängig und hast auch sonst keine finanziellen Rücklagen bzw. willst an diese im Ernstfall nicht herangehen, ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll.

Beispiele:

  • Hauptverdiener(-innen)
  • Selbstständige
  • Arbeitnehmer
  • Berufsanfänger(-innen)
  • Studierende
  • Beamte/Beamtinnen (ACHTUNG! Dienstunfähigkeitsversicherung)

Was bedeutet eigentlich „Berufsunfähigkeit“?

Wenn deine zuletzt ausgeübte Tätigkeit für voraussichtlich mindestens 6 Monate nur noch zu 50 % ausgeübt werden kann, bist du berufsunfähig.

Die Auswertung dafür erfolgt über Fragebögen des Versicherers und durch ärztliche Diagnosen.


Wie hoch sind die Kosten?

Der Preis bzw. Beitrag für eine Berufsunfähigkeitsversicherung hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.

Im Grunde genommen sind folgende Faktoren entscheidend für die Höhe des Beitrages:

  • dein Beruf (je körperlicher, desto teurer)
  • dein Alter (je jünger, desto günstiger)
  • dein Gesundheitszustand (je gesünder, desto weniger Zuschläge oder gar Ausschlüsse)
  • die Laufzeit deiner Versicherung (bis Renteneintritt)
  • die Höhe der BU-Rente (75 % des Nettoeinkommens)

Auf das solltest DU unbedingt noch achten?

  • BU nicht mit einer Rentenversicherung kombinieren
  • Beitrag- und Leistungsdynamik vereinbaren
  • Nachversicherungsgarantie vereinbaren
  • Verzicht auf eine „abstrakte Verweisung“